Nektarquellen: Nicht alles was glänzt ist Gold

Heute sprechen wir über ein weiteres Thema das mir sehr am Herzen liegt und ich glaube ihr werdet es auch interessant finden: Wie wichtig ist die saisonale Reihenfolge der unterschiedlichen Nektarquellen für Bienen?

Nichts desto trotz möchte ich zuvor eine meiner Erinnerungen mit euch teilen. Vor einem Jahr, bevor ich weggesperrt wurde (9 Monate Homeoffice), waren wir in Italien um am 15. Oktober den Geburtstag meines Vaters zu feiern. Während der fahrt nach Italien, trotz der langen Fahrtstrecke ist das Auto unser beste Möglichkeit. Während der Fahrt liebe ich es die Landschaften zu beobachten. Ich muss immer lächeln wenn wir an den Deutschen Hopfenplantagen, den Apfelplantagen in Südtirol und schließlich den Weinplantagen in Meiner Heimatregion vorbei kommen. Als wir nun vor einem Jahr auf dem Weg nach Bergamo waren sah ich, in Bayern, eine riesige gelbe Fläche. Riesige Rapsfelder. Eine der beliebtesten Nektarquellen für Bienen. „WOW! sieh doch Basti, all das schöne Gelb!“. „Nun, eigentlich ist das nicht so toll!“

“Ah!” meine Freude und Enthusiasmus waren in weniger als einer Sekunde verraucht.

Ok, bevor du jetzt weiter ließt möchte ich das du kurz nach einer Erklärung suchst. Warum hat Basti so geantwortet? Was stimmt nicht?

Wann sollten wir uns nicht über Nektarquellen freuen?

Hast du je Rapsfelder im Oktober blühen sehen? Zudem hier wo es bereits jetzt kälter und kälter wird und es eine große Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht gibt (vor allem für meinen, italienischen, Geschmack)? Die Bienen wissen gar nicht mehr welche Jahreszeit wir haben. An schönen und warmen Tagen (ja auch hier scheint mal die Sonne), fliegen die Bienen aus und finden endlose Teppiche aus bunten Blüten. Sie reagieren total verwirrt und beginnen wie verrückt Nektar zu sammeln. Auch ihren Schwestern in der Bienenbeute wird bescheid gegeben: „Hey! Der Frühling beginnt!“ Wenn du eine Beine wärst und endlose Felder voller Nektarquellen sehen würdest würdest du auch einfach nur darin eintauchen wollen? Wie auch immer, falls du dich, als Biene, am späten Nachmittag noch draußen befindest, wenn es bereits kühler wird, wirst du es wohl nicht mehr Heim schaffen und in der Kälte erfrieren.

Aber… warum dann die Rapsfelder im Herbst?

Viele Landwirtschaften erhalten oder erhielten Europäische und/oder Staatliche Hilfen wenn sie auf ihren Feldern Bienenfreundliche Pflanzen wachsen und blühen lassen. Versteh es als eine Art Belohnung für Bienenfreundliche Praktiken. Während die Idee dahinter, Bienenfreundlich agierende Landbesitzer und Landwirte zu fördern, gut ist, hapert es wie so oft an der Umsetzung. Denn viele missbrauchen ihre Felder weiterhin, indem sie zuvor ihre Nutzpflanzen anbauen und nach der Ernte werden erst die Bienenfreundlichen Blühpflanzen gesät. Auf diese Weise erhalten sie die Zuschüsse und wir die Rapsfelder in Oktober, während der eigentlich Bienenfreundliche Sinn pervertiert wird. Bedenke, dass Raps normalerweise im Frühling blüht. Du verstehst, dass da etwas nicht stimmt, nicht wahr?

Nektarquellen in unserem Dorf
Die Kirschallee in unserm Dorf, umgeben von Rapsfeldern – Frühling 2021

SOS Nektarquellen: Variabel und unverzichtbar, doch nie Zufällig

Wo noch bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts riesige Wälder zu finden waren, schaut es heute meist anders aus. Ganz besonders während des Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Umgestaltung unserer Landschaften. Sodas heute heute zumeist nur Plantagen existieren. An diesem Punkt wird das Lächeln für die Hopfenplantagen, Apfelplantagen und Weinplantagen ein wenig bitter. Für jede Landschaft welche mit Plantagen bedenkt ist, benötigen wir umso mehr Flächen mit einer endlosen Vielfalt an Pflanzen und Blumen. Warum? Um ausreichend und durchgängig genug Nektarquellen für all die Bestäuber bieten zu können. Unterschiedliche Pflanzen welche entlang der Jahreszeiten blühen. Bedenke: Apfelbäume sind Bienenfreundlich, keine Frage. Dennoch, sie blühen ein paar Tage im Frühling… und dann? Wenn Bienen in einer solchen Region mit hauptsächlich Apfelbäumen leben, wie können sie überleben?


Allerdungs, gibt es auch eine gute Nachricht in all dem! Weil DU, in deinem privaten Umfeld, sehr viel tun kannst. Du kannst deinen Garten Bienenfreundlich bepflanzen, du kannst versuchen die regionale Verwaltung zu sensibilisieren, du kannst regionale Produkte von kleineren Produzenten kaufen und dich um Gemüse aus dem eigenen Garten bemühen! Soooo viele Dinge.😊 Und nun sag uns: gibt es viel Plantagen wo du wohnst? hast du Bienenfreundliche Pflanzen auf deiner Terrasse oder im Garten?

fühl dich gedrückt,

die Gaeblini

491 Kommentare zu „Nektarquellen: Nicht alles was glänzt ist Gold“

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